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- Geschrieben von: schnoex
- Kategorie: mtb
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MTB
Seit dem Frühjahr 2010 fahre ich auch MTB (Ghost ASX 5100) und habe dann im Sommer erst einmal einen Alpencross mitgemacht (ca. 400 km und 5000 hm in 6 Etappen).
Die Vorgeschichte
Anfang 2010 fragte mich ein Freund, ob ich Lust hätte, mit ihm in den Urlaub zu fahren. Sonne? Strand? Fehlanzeige! Er wolle die Alpen mit einem Fahrrad überqueren. Das war der Moment, in dem ich ein kleinwenig an seinem Verstand gezweifelt habe. Denn zu Fahrrädern war mein Verhältnis eher etwas angespannt. Das letzte Mal, als mich jemand zu einem kleinen Ausflug mit dem Fahrrad einlud, dauerte die Fahrt ca. 5 Minuten. Dann setzen sich die Straßenbahnschienen in Bockum durch und ich mich auf den Hintern.
Aber mein Freund bemühte sich sehr, mich zu überzeugen. Wir trainierten ein klein wenig, wobei er mir sein gutes Scott-Bike lieh und selber auf einem Hardtail fuhr. Am Anfang brauchte ich für 20 km mit ein paar Höhenmetern 2 1/2 Stunden, und ich war total kaputt, hatte einen extremen Muskelkater - und der Hintern tat eine Woche lang weh.
Die ersten "Anstiege" brachten mich an den Rand meiner Kräfte und ich war fest davon überzeugt, dass ich so eine Tour kaum schaffen könnte.
Trotzdem haben wir eine gebucht!
Mit immer mehr Training und dann auch einem eigenen Rad wurde alles etwas besser. In den Sommerferien, drei Wochen vor der Tour, sind wir an fünf aufeinander folgenden Tagen mehrere Stunden gefahren. Passt schon!
Die Strecke
Die gesamte Strecke war ca. 400 km lang, gefahren haben wir sie in sechs einzelnen Etappen. Jeden Morgen konnte man sich entscheiden, ob man eine schwere oder leichtere Tour fahren möchte. Mir fiel die Wahl dann doch nicht wirklich schwer.
Tag 1
Der erste Tag war zum Eingewöhnen. Zu Beginn wirkte das Wetter so, als werde es jeden Moment Regen geben, später klärte es sich aber auf. Dann gab es aber doch noch einen fürchterlichen Wolkenbruch. Aber wozu hat man denn wasserfeste Sachen mitgenommen, wenn man sie nicht wirklich ausprobieren kann. Am Abend war ich dann ziemlich müde.
Tag 2
Gemischtes Wetter, mal Regen, mal Sonne, aber kein Vergleich zum Abschluss des letzten Tages. Dafür gab es am Ende die schöne Auffahrt nach Nauders. Am liebsten hätte ich mein Bike den Hang runtergeworfen und wäre dann mit dem Bus weitergefahren - aber so was macht man dann ja doch nicht :-)
Tag 3
Nachdem mir am Tag zuvor meine Sattelstütze kaputt gegangen war, habe ich mir erst einmal eine neue gekauft. Die Tour selbst war easy going, fast die gesamte Zeit ging es nur bergab.
Tag 4
Der vierte Tag war die wohl entspannteste Etappe. Kaum Höhenmeter, leichte Anstiege. Das war mein Tag!
Tag 5
Einen Tag vor Abschluss der Fahrt gab es noch einmal einen heftigen Anstieg mit Steigungen bis zu 20 Prozent. Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.
Tag 6
Die Schlussetappe glänzte mit einer grandiosen Abfahrt und dem abschließenden Baden im Gardasee.
Rückblick
Einer der Mitreisenden hatte schon mehrfach einen Alpencross mitgemacht. Dies, so sagte er, sei der erste, an dessen Ende er nicht "Nie wieder!" sage. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Zwar war das ganze stellenweise ziemlich anstrengend, aber insgesamt hat der Spaß absolut überwogen. Das lag natürlich auch und vor allem an der tollen Truppe, mit der wir unterwegs waren.